Noch mehr „Verantwortung“…

In den beiden vorangehenden Texten habe ich das Thema „Verantwortung“ aufgegriffen, es beschäftigt in der Tat viele Menschen immer wieder – sei es, weil es sie belastet, nicht genau zu wissen, wo ihre Verantwortung für andere beginnt und wo sie endet, sei es dass sie sich mit Schuldgefühlen und Selbstvorwürfen quälen wegen eingetretener Folgen ihrer Taten, deren Verantwortung sie auf sich geladen haben. Deshalb will ich das Thema nochmals mit einigen weiteren Gedanken beleuchten.
Aus einer moralischen und juristischen Sicht tragen wir selbstverständlich jederzeit die volle Verantwortung für unsere Taten. Doch schauen wir einmal aus einer spirituellen Perspektive.
Die Schöpfung, also das ganze Universum, hat einen Sinn, nämlich sich zu entwickeln und die Einheit mit dem Schöpfer, dem Göttlichen, wieder zu erlangen; es gibt einen Göttlichen Willen, der diesen Prozess in die „gute“ Richtung lenkt. Somit muss doch unser menschlicher freier Wille darauf beschränkt sein zu entscheiden, ob wir unser Handeln und unser Schicksal diesem Höheren Willen überantworten, uns also dem „Sinn des Lebens“ fügen oder nicht.
Entscheiden wir uns dagegen, so handeln wir nach unserem Ego und haben die Verantwortung für unsere Taten zu übernehmen und die Konsequenzen zu tragen.
Ergeben wir uns hingegen dem Göttlichen Willen und vertrauen uns seiner Führung an, übertragen wir die Verantwortung für unser Handeln sozusagen dem Göttlichen. Natürlich haben wir keine Gewähr, dass die innere Stimme, der wir folgen, wirklich immer die Göttliche unserer Seele ist und nicht die listige unseres Ego, das uns in die Irre führt! Aber wir handeln ja nach bestem Wissen und Gewissen, wir bemühen uns – und das ist schon genug, damit die Wirkungen unseres Tuns uns nicht belasten. Sie richten sich nicht länger nach einer menschlichen Logik und einem menschlichen Verständnis von Gerechtigkeit (Belohnung oder Strafe), sondern einzig im Sinne des Göttlichen Plans, der die Ereignisse und deren Wirkungen so regelt, dass wir lernen und dem Göttlichen näher kommen.
Für unser Leben und Handeln heisst das konkret: Wir versuchen, den Göttlichen Willen zu spüren und unser Tun damit in Einklang zu bringen. Es bedeutet, zwar immer noch, verantwortungsbewusst zu handeln, gleichzeitig aber auf die Göttliche Gnade zu vertrauen und darauf, dass unsere Taten nichts „anrichten“ können, was der Göttliche Wille nicht zulässt.

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