Die Sinnlosigkeit des Lebens

In einem Internet-Forum, in dem über alles Mögliche geredet wird, habe ich eine Diskussion verfolgt, die ihren Ausgang bei der Aussage einer Frau nahm, die in ihrem Leben keinen Sinn mehr sieht.

Da kamen dann von den anderen Aussagen und Ratschläge wie:
• Der Sinn des Lebens ist der, den man selbst seinem Leben gibt.
• Die kleinen Freuden des Lebens geniessen und möglichst schmerzfrei durchkommen – mehr ist da nicht.
• Mach einfach das Beste daraus.
• Das ist doch eine Luxusfrage! Du würdest sie dir nicht stellen, wenn du dich fortwährend darum bemühen müsstest, etwas zu essen zu finden usw.
• Wenn man keinen Sinn im Leben sieht, muss man es schaffen, ohne Sinn zu leben.
• Das Leben hat keinen Sinn, was solls?

Ja ja ja, alles schön und gut. Ich habe mich jedoch in die Frau einfühlen können, ich selbst habe schon im Teenageralter nach dem Sinn des Lebens gesucht und mir immer wieder gesagt: Einfach 60, 70 oder von mir aus auch 100 Jahre leben, ein bisschen Spass haben, ein bisschen leiden, ein Ziel verfolgen und es erreichen und ein neues Ziel stecken… das kann es doch nicht sein? Es muss einen tieferen Sinn geben!

Ich war viele, viele Jahre auf der Suche. Irgendwann – ich war da schon Anfang 40 – habe ich den Sinn des Lebens, zumindest für mich, dann gefunden. Ein Zitat von Sri Aurobindo hat mir später bestätigt, was ich selbst erkannt hatte:

Die innere Einsamkeit kann nur durch die innere Erfahrung der Einheit mit dem Göttlichen geheilt werden; keine menschliche Beziehung kann diese Leere füllen.

Der einzige Weg, der Langeweile und dem Überdruss des irdischen Daseins auf Dauer zu entkommen und nicht ständig nach einem neuen „Kick“ zu suchen, liegt darin, die eigene innere Entwicklung zum Ziel zu erklären – das macht das Leben jeden Tag von neuem wirklich spannend!

Jedes Mal, wenn ich diesen Sinn und dieses Ziel vorübergehend aus den Augen verloren hatte, bin ich auf die Dauer nicht glücklich geworden, selbst wenn ich dabei vorübergehend ein „irdisches Glück“ gefunden hatte. Nichts hält an, alles ist vergänglich…

Jedes Mal habe ich zu meinem Weg zurückgefunden und mir gewünscht, ich hätte ihn nie verlassen, ich wäre achtsamer gewesen, willensstärker.
Das beschreibt die „Autobiografie in fünf kurzen Kapiteln“ sehr schön mit wenigen Worten. Ich erkenne mich darin wieder.

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