Ängste statt Wünsche?

„Es ist seltsam… aber die meisten Leute meinen, es seien ihre Wünsche, die ihr Leben bestimmen. Was sie aber tatsächlich leitet, sind die Dinge, die sie fürchten, die sie nicht wollen.“
(Deutsche Übersetzung dieser Textpassage aus dem Englischen von mir)

Wie treffend sind doch diese Worte aus Khaled Hosseinis Roman „And the Mountains Echoed“!
Wünsche sind wohl eine starke Antriebskraft, eine positive Antriebskraft. Aber schaut einmal auf euer Leben zurück, vielleicht sogar auf eure momentane Situation: Wie oft habt ihr einen Wunsch euren Ängsten geopfert? Und sei es nur die Angst vor der Veränderung und vor der Zukunft.

Mir ist es unzählige Male passiert, das gebe ich gerne zu. Ich habe mich nicht aus einer unbefriedigenden Partnerbeziehung gelöst, bin nicht in eine andere Gegend umgezogen, und auch bei kleineren, weniger wichtigen Wünschen hat manchmal meine Angst gesiegt – ich bin nicht an einen schönen Ort in den Urlaub gefahren, weil ich dort nichts kannte, habe einen interessanten Job abgelehnt, weil er ein völlig anderes Gebiet betraf…

Das war früher, heutzutage geschieht das nicht fast nicht mehr. Wobei es nicht so ist, dass ich keine Angst empfände – aber ich übergehe sie einfach. Ich erfülle mir meine Wünsche trotz der Angst, mit der Angst. Ich lasse mich von meiner Angst nicht behindern.

Das möchte ich euch allen auch ans Herz legen. Leider verschwinden Ängste in den allermeisten Fällen nicht von selbst, da können wir noch so lange warten. Nach meiner Erfahrung gibt es gegen die Angst ein einziges Mittel: sie zwar wahrzunehmen (sie nicht leugnen!) und sich über sie hinwegsetzen. Mein Motto: Wenn du etwas nicht ohne Angst tun kannst, dann tue es mit Angst – Hauptsache du tust es!

(Vergleiche zu diesem Thema auch meinen Artikel „Lebensmüde“.)

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