Weihnachten 2018

Mit dieser besonderen Version des bekannten Weihnachtslieds, die mich Jahr für Jahr immer wieder zutiefst berührt, wünsche ich euch friedliche, lichtvolle und bereichernde Festtage!

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Gesund oder heil?

Das Fehlen von Krankheitssymptomen bezeichnen wir als Gesundheit. „Es geht mir gut“, sagen wir dann. Heisst das, wir sind heil?
Das Wort geht auf das althochdeutsche Heil zurück, das Gesundheit, Glück bedeutete; es ist auch mit dem altenglischen hael (= günstiges Vorzeichen) sowie mit den heutigen englischen Wörtern whole (= ganz) und hale (= gesund, rüs­tig, munter) verwandt, vielleicht auch mit dem hebräischen holah (= das, was emporsteigt). Im Christentum bekam Heil den Sinn von Erlösung, wie es heute noch in Begriffen wie Heilslehre und Heilsgeschichte enthalten ist. Im ursprünglichen Sinn von Glück verwenden wir es noch in guten Wünschen wie Weidmanns Heil und Petri Heil.
Wann sind wir also heil? Bestimmt nicht dann, wenn wir gerade nicht krank sind, also gesund. Zum Heil-Sein gehört mehr: Schliessen wir doch alle oben erwähnten Bedeutungen ein! Heil sind wir, wenn wir in al­len unseren Elementen gesund sind, zufrieden/glücklich in uns ruhen, ganz im Sinn der Einheit von Seele und Ego beziehungsweise von Seele und verwandeltem Ego, em­porgestiegen und erlöst im Sinn von aufs Göttliche ausgerichtet oder eins mit ihm. Erst dann geht es uns wahrhaft gut; beim blossen Fehlen von Krankheitssymptomen sind wir noch lange nicht heil.

Auch wenn wir uns auf den spirituellen Weg begeben und unser Heil suchen, bleiben wir deswegen nicht verschont von scheinbar gewöhnlichen Erkrankungen mit ihrer ge­wöhnlichen Symbolik. Auf die Deutung und Bedeutung von Krankheiten und Symptomen will ich jedoch nicht eingehen, zu diesem Thema gibt es viele Bücher, z.B. von Dr. Rüdiger Dahlke. Dafür stelle ich (in aller Kürze) ein Modell vor, bei dem der Energiefluss im Vordergrund steht; es stammt von der italienischen spirituellen Psy­cho­login Angela Maria La Sala Batà, das sie in ihrem Buch „Medicina psico-spirituale“ erläutert. Danach entstehen Krankheiten durch unsere falsche Verwendung der Energie. Die daraus resultierenden Störungen lassen sich in zwei Kategorien aufteilen.
• Störungen, die aus einer Energiestauung entstehen. Die Energie wird zwar aktiviert, beispielsweise in einer schwierigen, herausfordernden Situation, der wir uns stellen, so­dass wir uns in Alarmbereitschaft versetzen. Dann weichen wir aber zurück und die Energie wird nicht benutzt. Da­durch entsteht eine Energie­stauung und daraus eine Spannung. Symp­tome sind Reizbarkeit, Erregung, Ängstlichkeit; die entsprechenden Erkrankungen sind oft entzündlicher Natur, manifestieren sich aber auch in Symptomen von Überschuss, wie Bluthochdruck, Überproduktion von Ma­gensäure, Muskelverspannungen.
• Störungen, die auf einer Energiehemmung beruhen. Die Energie wird, teilweise auch unbewusst, zurückgehalten, am normalen Wirken gehindert – etwa wenn wir uns einer schwierigen, herausfordernden Situation erst gar nicht stellen, sondern ihr ausweichen oder in kindlicher Weise Hilfe suchen; wir unterdrücken die in uns vorhande­ne Energie. Die Symptome sind Müdigkeit, Erschöpfung, Depression, Apathie, Nachlässigkeit; die entsprechenden Erkrankungen sind oft organischer Natur, bis hin zum Tod eines Organs, der auf einer Unterversorgung mit Energie beruht.

(Dieser Text stammt im Wesentlichen aus meinem Buch: „Unsere innere Welt. Sonnwandeln Band IV“)

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Es ist vollbracht!

Nun habe ich auch den letzten Band meiner spirituellen Buchreihe Sonnwandeln vollendet – er ist soeben erschienen. Ich stelle ihn euch hier kurz vor:

Sonnwandeln_Band_5

Das spirituelle Leben
Sonnwandeln Band V
von Karin Jundt
nada Verlag
ISBN 978-3-907091-15-9
Paperback, 216 Seiten
EUR 19.00 / ca. CHF 23.00

Nachdem die vorangehenden vier Bände der Sonnwandeln-Buchreihe sich im Wesentlichen auf Aspekte des gewöhnlichen Alltags konzentrierten – natürlich immer aus spiritueller Sicht –, ist in diesem letzten Band die Spiritualität selbst das Hauptthema – natürlich immer in der geerdeten Art, die für mich charakteristisch ist.
Ausgehend von der Problematik der Diskrepanz zwischen „absoluter Hingabe“ und „Freizeitspiritualität“ zeige ich Möglichkeiten auf, wie wir vermehrt aus unserem Innern leben oder, anders ausgedrückt, die äußere Welt mit den inneren Augen betrachten können und dadurch eine völlig neue, die wahre Wirklichkeit entdecken.
Ein Kapitel ist auch der Weisheit gewidmet, die wir in alten heiligen Schriften verschiedener Religionen finden, etwa in den Evangelien, den Veden und der Bhagavadgita, und wie sich diese verstehen und im Alltag umsetzen lässt.
Zum Schluss darf selbstverständlich auch die Thematik der Gottesverwirklichung, Erleuchtung, Erlösung, wie man diesen transzendenten Zustand auch immer nennen will, nicht fehlen – ein Thema, über das ich, das will ich betonen, nicht aufgrund meines eigenen Erlebens erzählen kann und bei dem ich mich deshalb auf antike und neuzeitliche Berichte über mystische Erfahrungen anderer Menschen stütze.

Meine wesentlichen Zitate zur Spiritualität:
Es gibt so viele Wege zum Göttlichen, wie es Menschen gibt.
Spiritualität findet im Alltag statt.
Nicht das äußere Leben ist der Maßstab für Spiritualität, sondern die innere Haltung.

Erhältlich in Buchhandlungen und Online-Shops.

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Es war eine schöne Aufgabe, meine E-Schriftenreihe in gedruckte Bücher umzuwandeln, auch eine anspruchsvolle, habe ich doch alles gründlich überarbeitet. Zudem überaus bereichernd für mich: Immer wieder habe ich mich selbst mit wichtigen Themen auseinandergesetzt und versucht, mich darin weiterzuentwickeln. Und, ob ihr es glaubt oder nicht, ich habe in meinen eigenen Büchern „Weisheiten“ entdeckt, die ich über die Jahre vergessen hatte!

Nun freue ich mich aber auch, mich neuen Projekten widmen zu können. Zwei nehme ich gleichzeitig in Angriff. Zum einen arbeite ich weiter an einem Buch über Liebesbeziehungen, das ich vor längerer Zeit begonnen, dann aber – weil die Sonnwandeln-Reihe mir wichtiger schien – beiseite gelegt hatte; nun will ich es vollenden. Zum anderen… nein, darüber kann und will ich noch nichts verraten 😉

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Eine Schule des Gleichmuts

Letzten Monat bin ich in eine andere Wohnung umgezogen. Unnötig zu sagen, dass ich schon Wochen davor vieles organisieren und in die Wege leiten musste. Ich hatte mir eine Excel-Tabelle mit den „Pflichten“ und „Terminen“ erstellt und arbeitete eines nach dem anderen ab. Besser gesagt, ich versuchte es. Vieles klappte nicht auf Anhieb: Angefangen mit dem neuen Mietvertrag, der einfach nicht bei mir eintreffen wollte (und ich hatte doch meine alte Wohnung schon gekündigt!) bis zum nichtfunktionierenden Telefon und Internet nach dem Umzug und unzählige Hindernisse dazwischen. Nichts davon durch mein eigenes Verschulden, wohlverstanden. Allerdings, das muss ich zugeben, auch nichts wirklich Gravierendes, ich war nie ohne Dach über dem Kopf und dass der neue Tisch erst einen Tag später als geplant eintraf und ich im Stehen in der Küche essen musste, war auch kein Weltuntergang.

Bei den ersten Unannehmlichkeiten haderte ich ein bisschen: Wozu plane ich alles so genau und leite alles frühzeitig in die Wege, wenn es dann doch nicht klappt? Warum kann man sich heutzutage einfach nicht mehr auf die Leute verlassen, warum passieren so viele Fehler?
Es war kein echter Ärger meinerseits, eher Unverständnis und leichter Verdruss. Bis dann plötzlich, wie aus heiterem Himmel, die Erkenntnis über mich hereinbrach: Wieso meinte ich ein Anrecht darauf zu haben, dass alles so läuft, wie ich es will? Predige ich nicht ständig, wir hätten keine Macht über das Schicksal, unsere Aufgabe liege lediglich darin, alles so gut wie möglich zu tun, und die Ergebnisse müssten wir dem Göttlichen überlassen? Und ganz objektiv: Das meiste ging doch reibungslos über die Bühne! Warum fokussierte ich auf das Negative, anstatt mich am Positiven zu erfreuen?

Von dem Moment an, nahm ich alles ganz leicht. Klappt es heute nicht, dann eben morgen. In Wirklichkeit ist doch all dies so unwichtig…
Und von dem Moment an – ich hätte es wissen müssen – traten kaum mehr nennenswerte Probleme auf. Diese x-te Lektion in Gleichmut hatte ich gelernt: Für das Göttliche gab es also keinen Grund mehr, mich weiterhin auf die Probe zu stellen 🙂

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Unsere innere Welt

Mein neues Buch, der 4. Band der spirituellen Sonnwandeln-Reihe, mit dem Titel „Unsere innere Welt“ ist soeben erschienen.

Sonnwandeln_Band_4

Unsere innere Welt
Sonnwandeln Band IV
von Karin Jundt
nada Verlag
ISBN 978-3-907091-14-2
Paperback, 240 Seiten
EUR 19.00 / ca. CHF 23.00

Erhältlich in Buchhandlungen und Online-Shops.

Ich bin ja bekannt dafür, dass ich spirituelle Themen stets in einen konkreten Bezug zum gewöhnlichen Alltag stelle. So auch in diesem Band der Buchreihe. Dennoch geht es hier hauptsächlich um unser Innenleben – mit seinen förderlichen und hinderli­chen Eigenschaften.
Die Themen erstrecken sich vom Ego in seinem Denken und Füh­len über die Wünsche, die daraus entstehende Anhaftung und den damit zusammenhängenden Bereich der Bewertung und des Gleichmuts bis hin zur univer­sel­len Energie und den Aspekt von Krankheit, Gesund­heit und Hei­l.
Was die äusse­re Welt mit der inneren verbindet, ist die Acht­samkeit. Dazu biete ich mehrere Übungen zur Selbstbeobachtung und, wie in der gesamten Sonnwandeln-Reihe, konkrete Anregungen zur Änderung des eigenen Verhaltens im Alltag, nicht nur um spiri­tuell zu wachsen, sondern auch um das Leben freudiger und erfüllter zu ge­stalten. Die neuen Erkenntnisse lassen sich beim täglichen Ent­scheiden und Han­deln, im Umgang mit den Mitmenschen, zur Be­wäl­tigung von Heraus­for­de­rungen und Krisen laufend um­setzen.
Denn ich bin zutiefst davon überzeugt: Spiritualität ist nichts Asketisches, Weltfremdes und erfordert keinen Rückzug aus dem „normalen“ Dasein und stundenlanges Meditieren, wie es östliche Religionen zum Teil vermitteln. Ebenso wenig ist es nötig, sich in diesem Leben zu bescheiden, gar zu leiden, um dann im Jenseits die ewige Glück­seligkeit zu erlangen, wie gewisse christliche Richtungen es nahe­legen. Nicht das äussere Leben ist der Maßstab für Spiritua­lität, sondern die innere Haltung.

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Ein grenzenloses 2018!

Zweifellos gibt es „Sachzwänge“, denen wir uns nicht entziehen können, wir sind nicht immer frei in unseren Entscheidungen und unserer Handlungsweise.

Doch die meisten Grenzen stecken wir uns selber, gedrängt von unseren Ängsten, getrieben von vermeintlichen Bedürfnissen – allen voran die Angst, nicht geliebt zu werden, und das Bedürfnis nach Harmonie.
Unser Mangel an Urvertrauen ist es, der uns Mauern um uns bauen lässt. Nein, nicht Mauern, nur Mäuerchen. Wir sehen auf der anderen Seite sehr wohl das blühende, sonnige Land, und mit einem Schritt könnten wir auf die andere Seite gelangen. Doch unsere Angst lässt uns das Mäuerchen riesig hoch sehen, wir befürchten zu fallen, trauen uns nicht, das zurückzulassen, was wir kennen, selbst wenn es uns unglücklich macht.

Doch lassen wir uns von dieser Mauer nicht abhalten. Denken wir immer daran: Wir haben sie selbst gebaut – also können wir sie auch selber einreissen.

In diesem Sinne: Ich wünsche uns allen ein grenzenloses 2018!

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Achtsamkeit und Nächstenliebe

Ein Mann verbrachte sein Leben in Tugend und bemühte sich immer, noch besser und weiser zu werden, damit ihm nach seinem Tod das Paradies offenstünde. Einen einzigen Makel hatte er: die Unachtsamkeit. Manchmal übersah er deshalb, wenn jemand Hilfe brauchte, oder verpasste eine Gelegenheit, eine neue Erkenntnis zu erlangen. Angesichts all seiner Tugenden meinte er, diese kleine Schwäche wiege nicht so schwer und Gott würde sie ihm be­stimmt verzeihen.
Als er nach einem erfüllten Leben starb, war er sich nach einer kurzen Gewissensprüfung sicher, ins Pa­radies eingelassen zu werden. Doch wie er dann an der Himmelspforte ankam, stellte er fest, dass sie geschlossen war. Während er sich noch darüber wunderte, hörte er eine Stim­me sagen: „Sei achtsam! Denn die Pforte öffnet sich ein einziges Mal alle hundert Jahre.“
So ließ er sich davor nieder und wartete geduldig; Geduld war nämlich eine der Tugenden, die er in seinem irdischen Leben er­worben hatte. Doch mit der Achtsamkeit hatte er seine liebe Mühe, gab es doch vor dem Paradies nichts zu sehen und zu hören, worauf er seine Aufmerksamkeit hätte richten können.
Nach einer Weile des Wartens, die ihm so lan­ge vorkam wie ein ganzes Jahrhundert, schloss er kurz die Augen. In dem Moment ging das Paradiestor auf – und noch bevor er die Au­gen wieder richtig geöffnet hat­te, schloss es sich erneut mit lautem Ge­töse.“

Mir scheint, in den letzten Jahren hat die Achtsamkeit stark nachgelassen, was teilweise bestimmt mit den allgegenwärtigen Handys zu tun hat. Die Menschen – und ich nehme mich da nicht aus, wenigstens hie und da – gehen auf der Strasse und sind mit ihrem Handy beschäftigt, sie nehmen den Verkehr nicht mehr wahr und begeben sich zuweilen sogar in Gefahr. Gerade heute habe ich gelesen, dass Honolulu (Hawaii) ein neues Gesetz verabschiedet hat, wonach man eine Geldstrafe bezahlen muss, wenn man beim Überqueren der Strasse auf das Handy schaut.

Spirituell gesehen, ist die Achtsamkeit eine wichtige Eigenschaft, ja eine unerlässliche auf unserem Weg zum Göttlichen. Wir sollen immer bei uns selbst sein, bei dem, was wir gerade tun, in der Gegenwart.
Das hat darüber hinaus auch einen ganz praktischen Nutzen für eine andere unerlässliche Eigenschaft: die Nächstenliebe, oder zumindest einmal den Respekt vor dem Nächsten. Sind wir achtsam, nehmen wir nämlich auch wahr, was um uns herum geschieht. Dann stehen wir etwa im Supermarkt nicht mehr im Weg, wenn jemand etwas aus einem Gestell nehmen möchte; wir bremsen mit dem Auto nicht mehr (fast) zu spät, wenn ein anderes Fahrzeug einmündet; auf dem schmalen Wanderweg machen wir Platz, wenn jemand uns überholen will. Zugegeben, das sind jetzt alles Beispiele aus meinem eigenen Leben, Situationen, die mir in letzter Zeit vermehrt aufgefallen sind. Ich dachte zuerst, es gehe um die zunehmende Rücksichtslosigkeit der Menschen – doch das trifft meistens nicht zu, es handelt sich nur um mangelnde Achtsamkeit.

Ich verweise im Übrigen auf einen früheren Beitrag, bei dem es konkret darum geht, wie wir die Achtsamkeit üben können.

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Die Suche nach der eigenen Lebensaufgabe

Wie finden wir die sinnvolle weltliche Aufgabe, die unserer Seele entspricht? Diese Frage wird mir immer wieder gestellt, auch von Menschen, die sich bewusst sind, dass der Sinn unseres irdischen Daseins darin liegt, uns innerlich zu entwickeln und die Gottesverwirklichung/Erleuchtung zu erlangen. In der Tat machen sich gerade Menschen, die an ein spirituelles Ziel des Lebens glauben, besonders viele Gedanken da­rüber, wie sie im gewöhnlichen Alltag sinnvoll leben können. Schliesslich findet das Leben hier auf der Erde statt und hier sollten wir mit beiden Füssen fest stehen.
Ich selbst war viele Jahre lang mit meiner weltlichen be­ruflichen Tätigkeit unzufrieden, hielt sie für unnütz und wünschte mir, etwas Sinnvolles tun zu dürfen. Es hat lange gedauert, bis ich erkannte, dass mein einziges Ziel – meine innere Entwicklung – nicht davon abhängt, womit ich meinen Lebensunterhalt verdiene. Im Gegenteil, später sah ich ein, dass sich mir gerade in meiner unbefriedigenden be­ruflichen Umgebung ausgezeichnete Möglichkeiten geboten hatten, zu lernen und zu wachsen. Ich habe sie oft nicht genutzt.

Innerlich wachsen können wir also bei jeder Aufgabe. Und das Göttliche führt uns ohnehin an die Herausforderungen heran, die für uns nützlich sind. Einige allgemeine Hinweise zum Erkennen der geeigneten weltlichen Aufgabe will ich dennoch geben.
• Wir sollten uns von allen uns auferlegten gesellschaftlichen Vorstellungen lösen, wie: Es ist wichtig, eine gute Ausbildung und einen sicheren Job zu haben; man sollte etwas Sinnvolles tun, was der Allgemeinheit nützt; man muss eine Familie mit Kindern gründen; kulturelle Interessen, aktive Freizeitgestaltung, soziale Kontakte sind unerlässlich.
• Die Dinge und Tätigkeiten, zu denen wir uns als kleine Kinder (bis etwa zum Kindergartenalter) besonders hingezogen fühlten, gehören wahrscheinlich zu unserem wahren Wesen. Damals lebten wir nämlich noch mehr aus unserer Seele als aus dem Ego und waren von der Umgebung noch nicht allzu stark beeinflusst.
• Hingegen müssen wir sorgfältig prüfen, ob das, was uns vermeintlich interessiert oder was wir gerne machen oder nicht mögen, tatsächlich zu unserem wahren We­sen gehört und nicht etwa aus der Nachahmung von Vorbildern und der Be­einflussung durch Bezugspersonen stammt. Manches über­nehmen wir nämlich von aussen und speichern es in un­serem Unbewussten, von wo es dann Be­rufswahl, Wohnort und -form, Partnerschaft, Familie und mehr prägt. Eine Zeit lang meinen wir dann vielleicht, damit recht glücklich zu werden, besonders wenn wir dabei auch einigermassen erfolgreich sind. Doch oft tritt eines Tages, bevorzugt während Lebenskrisen (Tod eines geliebten Menschen, Scheidung, Verlust des Arbeitsplatzes und andere), eine unbestimmte Unzufriedenheit auf oder die Frage nach dem, „was ich wirklich will“, ein leiser Wunsch nach Veränderung oder gar ein deutlicher nach einer bestimmten Tätigkeit oder Lebensform.
• Spirituell gesehen gibt es weder sinnvolle noch sinnlose Aufgaben. Deshalb dürfen wir uns ruhig den Dingen und Tätigkeiten zuwenden, von denen wir uns angezogen fühlen, die unser Herz erwärmen, die uns echte Freude schenken – mehr als die Befriedigung, die aus der Anerkennung unserer Mitmenschen entsteht, als das Selbstwert­gefühl, das daraus erwächst, dass wir etwas leis­ten, Gutes tun, erfolgreich sind.
• Auch gibt es weder gute noch schlechte Aufgaben, sondern nur jene, die uns weiterführen, und andere, die un­sere innere Entwicklung hemmen. Auf dieser Weltbühne scheint das Göttliche zu­dem die Vielfalt anzustreben und alles Denkbare zu manifestieren. Somit hat alles seine Berechtigung und seinen Platz. Es kann nicht nur Könige und Helden geben – auch wenn wir das gerne wären! –, es braucht ebenso Bettler und Feiglinge, um das kosmische Schauspiel zu inszenieren.
• Manchmal werden uns Aufgaben auf unseren Weg ge­stellt, sie fallen uns gewissermassen zu oder wir werden in sie getrieben. Es ist nicht immer das, was unser Ego möch­te, denn für unsere innere Entwicklung lernen wir wohl mehr, wenn wir nicht das tun, was wir ohnehin schon gut können und uns Spass macht. Um Gleichmut zu üben, kann eine langweilige, un­befriedigende Beschäftigung besser ge­eignet sein; um das Urvertrauen zu stärken, eine schwieri­ge Aufgabe, die uns beinahe überfordert.

Abschliessend will ich noch festhalten:
• Unsere innere Entwicklung ist ständig im Fluss. Wenn das Leben die Schule für unser Bewusstsein ist und unserer inneren Entwicklung dient, scheint es durchaus plausibel, dass wir unserer Wandlung entsprechend immer wieder andere Aufgaben übernehmen möchten/müssen.
• Da wir stets in der Gegenwart leben sollten, im Augenblick, besteht die jeweilige Aufgabe im Kleinen jedenfalls immer darin, das zu tun, was gerade ansteht.
• Vielleicht wird die Frage oder die Suche nach der eigenen Aufgabe im irdischen Leben überbewertet; möglicherweise ist dies eine rein menschliche Vorstellung, wahrscheinlich ist der göttliche Plan viel offener, flexibler…

Dieser Text stammt teilweise aus meinem Buch „Der Sinn des Lebens und die Lebensschule“.

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Über allem die Liebe

Mein neues Buch, der 3. Band der Sonnwandeln-Reihe, mit dem Titel „Über allem die Liebe“ ist soeben erschienen.

Sonnwandeln_Band_3

Über allem die Liebe
Sonnwandeln Band III
von Karin Jundt
nada Verlag
ISBN 978-3-907091-13-5
Paperback, 236 Seiten
EUR 19.00 / ca. CHF 25.00

Erhältlich in Buchhandlungen und Online-Shops.

Die göttliche Liebe trägt das Universum. Doch wie könnte sie in der Welt fliessen, wenn nicht von Wesen zu Wesen? In diesem Buch beleuchte ich Aspekte un­se­­rer unvoll­kommenen menschlichen Liebe.
Zuallererst geht es um die Selbstliebe, eine unabdingbare Voraus­setzung, wollen wir andere Menschen wahrhaftig lieben. Dann um die Liebe zu unserem Nächsten im Allgemeinen und zwischen Eltern und Kindern im Besonderen. Ein ganzes Kapitel widme ich auch der Paarbeziehung; ich zeige Wege auf zu einer dauerhafteren, glück­licheren Partnerschaft in be­din­gungsloser, uneigennütziger Liebe, jenseits von Er­war­tungen und Forderungen, Eifersucht und Verlust­angst, Macht­kämpfen und Ver­letzungen. Aber auch die leidvolle Tren­nung von geliebten Men­schen, sei es durch Verlassen oder Tod, und schliesslich die Einsamkeit sind ein wichtiges Thema.
Im Licht einer im gewöhnlichen Alltag gelebten Spiritualität stelle ich die Thematik, wie in all meinen Büchern, praxisbezogen dar und biete konkrete Empfehlungen, Anleitungen und wirksame In­stru­­men­te zur Selbst­veränderung.

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