Ah ja?

Ich lese gerade Zen-Geschichten, sie lehren so vieles, was auch im Karma-Yoga wichtig ist. Hier eine, die mir besonders gut gefallen hat.

Der Zen-Meister Hakuin wurde von seinen Nachbarn hoch geachtet wegen der Reinheit seines Lebenswandels.
Neben ihm wohnte ein schönes japanisches Mädchen. Eines Tages entdeckten ihre Eltern mit Schrecken, dass sie schwanger war und wurden sehr zornig. Das Mädchen wollte auf keinen Fall verraten, wer der Vater des Kindes war, doch als sie dem Druck der Eltern nicht mehr standhalten konnte, gab sie schliesslich zu, es sei Hakuin.
Die Eltern eilten wütend zum Haus des Meisters.
„Ah ja?“, war alles, was er zur Antwort gab.
Nachdem das Kind zur Welt gekommen war, brachten sie es zu Hakuin, der inzwischen seinen guten Ruf verloren hatte, was ihn nicht weiter kümmerte. Er nahm sich liebevoll des Kindes an.
Nach einem Jahr hielt es die junge Mutter nicht mehr aus und gestand den Eltern, der richtige Vater sei ein junger Mann, der auf dem Fischmarkt arbeitete.
Die Eltern des Mädchens gingen sofort zu Hakuin, baten ihn um Verzeihung und holten das Kind zurück.
Hakuin widersprach nicht. Alles, was er sagte, war: „Ah ja?“

Artikel teilen auf:
Facebooktwitter

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert