Tun und nicht werten

Gestern Morgen habe ich von einer Freundin eine E-Mail bekommen, in der unter anderem der folgende Satz stand:
„Gleich frühstücke ich und dann muss/will/darf ich (such dir eines aus!) mit meinen Schwiegereltern, die bei uns zu Besuch sind, einen Ausflug machen.“

In meiner Antwort-Mail habe ich dazu geschrieben:
„Sag doch einfach: ‚… und dann mache ich mit meinen Schwiegereltern einen Ausflug. Ohne zu werten.“

Einfach tun, was gerade zu tun ist. Eines der Grundprinzipien des Karma Yoga.
Ohne Widerwillen, ohne Aufschub, ohne Murren, ohne Unlust.
Mit Gleichmut eben.

Wenn wir aufhören, unsere Aufgaben und Pflichten – die ja einen grossen Teil unseres Alltags beanspruchen! – in angenehm und unangenehm, erwünscht und unerwünscht aufzuteilen, und alles mit der gleichen liebevollen Hinwendung tun, wird unser Leben um einiges leichter!

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… ausser man tut es

Zwei neuere Kommentare auf meiner Website Selbstliebe* veranlassen mich, hier etwas ganz Banales einmal deutlich auszusprechen, was ich auch in meinen Kursen wieder und wieder sage.

Es gibt keinen anderen Weg, uns zu ändern, als es zu tun!

Wenn jemand klagend fragt: Wie kann ich aufhören, so oft zu lügen? Oder: Wie bringe ich es fertig, jemandem einen Wunsch abzuschlagen? Oder: Wie schaffe ich es, meinem ungerechten Chef einmal die Meinung zu sagen? Oder …
Was soll man dann antworten, wenn nicht: Tu es einfach!

Wollen wir aufhören, uns in einer bestimmten Weise zu verhalten, so müssen wir aufhören, uns in dieser bestimmten Weise zu verhalten. Nicht mehr und nicht weniger.
Es reicht nicht zu wissen, warum wir uns so verhalten und dass wir uns anders verhalten möchten/sollten. Wir müssen es selbst ändern! Niemand kann es für uns tun.
Eine entsprechende Erkenntnis mag uns dabei helfen, ein aufmunternder Zuspruch uns darin bestärken. Aber tun müssen wir es ganz allein. Und es nützt auch nichts, es aufzuschieben.
Etwas Mut braucht es dazu. Bringen wir diesen Mut nicht auf, dann müssen wir halt weiterhin unter der bestehenden Situation leiden – bis sie so erdrückend wird, dass wir keinen anderen Ausweg sehen, als etwas daran zu ändern.
Unser persönlicher Einsatz, unser Wille uns zu ändern und unser aktives Handeln sind unerlässlich, denn Wunder geschehen nur ganz, ganz selten.

* die beiden Kommentare von Selma und Petra und meine beiden nachfolgenden Antworten dazu

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Eine Ostergeschichte

Naja, direkt mit Ostern hat sie nicht zu tun, ausser dass darin ein Hase vorkommt – aber schön und lehrreich ist sie!

Wie der Hase den Löwen besiegte
Eine Sufi-Geschichte von Rumi

In einem Wald wohnte ein wilder Löwe; alle anderen Tiere lebten in ständiger Furcht vor ihm. Eines Tages versammelten sie sich, um einen Ausweg zu finden, und schliesslich einigten sie sich auf eine Lösung.
Eine Gesandtschaft suchte den Löwen auf und sagte ihm: „Jeden Tag frisst du einen von uns; deshalb sind wir alle stets ängstlich und können unserer Futtersuche nicht in Ruhe nachgehen. Oh König der Tiere, wir schlagen dir vor, dass du von nun an auf deinem Thron bleibst, und jeden Tag wird einer von uns zu dir kommen, damit du ihn fressen kannst. So haben wir unsere Ruhe und du brauchst dich nicht mehr abzumühen.“
Das gefiel dem Löwen und er willigte ein. Von da an wurde jeden Morgen ein Tier ausgelost, das sich zum Löwen begeben und sich von ihm fressen lassen musste.
Als das Los auf den Hasen fiel, wollte sich dieser nicht damit abfinden. „Es muss einen anderen Weg ge­ben“, meinte er. Doch die übrigen Tiere drängten ihn, denn sie fürchteten, den Löwen zu verärgern. Nur mit viel Mühe gelang es ihnen, den Hasen zum Gehen zu bewegen.
Als er beim Löwen eintraf, war es schon Nachmittag und der König der Tiere war sehr hungrig und brüllte fürchterlich: „Warum kommst du so spät?“
Mit gespielter Unterwürfigkeit antwortete der Hase: „Mein Herr, es ist nicht meine Schuld. Ich habe mich frühmorgens auf den Weg zu dir gemacht, aber plötzlich stand ein anderer Löwe vor mir und wollte mich fressen. Ich musste davonrennen und manchen Umweg einschlagen, um ihm zu entkommen.“
Wutentbrannt schrie der Löwe: „In diesem Wald gibt es nur einen König und das bin ich!“ Mit unschuldiger Miene pries der Hase den anderen Löwen: „Er ist gross und stark, hat eine beeindruckende Mähne und seine Stimme ist wie der Donner!“
In seiner Ehre verletzt, forderte der Löwe den Hasen auf, ihm den Rivalen zu zeigen. Der Kleine hoppelte los, der König hinterher, bis zum Rand eines Brunnens. „Da un­ten wohnt er“, sagte der Hase, „sieh wie mächtig er ist…“
Zornig blickte der Löwe in den Brunnen und fauchte sein Spiegelbild an, das ebenso fauchte und sich kein bisschen beeindruckt zeigte. Mit einem wilden Schrei stürzte sich der Löwe in den Brunnen und ertrank.
Der Hase kehrte unversehrt zu den anderen Tieren zu­rück und erzählte ihnen, wie er den Löwen überlistet hatte, anstatt sich mit seinem Schicksal abzufinden.

Und die Moral von der Geschicht‘? Nie einfach aufgeben, es gibt immer eine Lösung – wenigstens sollten wir eine suchen und alles versuchen!

Ich wünsche euch allen frohe Ostertage!

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Frühjahrsputz

Am Wochenende habe ich meine Küche geputzt, gründlich, alle Schränke ausgeräumt und neu eingeräumt, jeden Quadratzentimeter gereinigt… Am Samstag und Sonntag zusammen rund 10 bis 11 Stunden.
Nicht weil ich ein Putzfanatiker bin. Nicht weil es sich so gehört im Frühjahr. Nicht weil mich jemand dazu aufgefordert hätte oder weil ich befürchtete, vor künftigen Besuchern als schlechte Hausfrau dazustehen.
Einfach weil es nötig war. Jetzt. Vor einem Jahr war es das nicht, auch noch nicht vor einem halben, aber in den letzten Tagen war mir mehr und mehr aufgefallen, dass die Zeit für eine richtig gründliche Reinigung reif war.
Getreu der Lehre des Karma Yoga: Tue immer das, was gerade getan werden muss, ohne die eine Tätigkeit der anderen vorzuziehen. (Das gilt auch fürs Putzen, wenn draussen die Sonne scheint!)

Auf der anderen Seite sagt dieser Grundsatz des Karma Yoga aber auch aus: Du brauchst nichts Unnötiges zu tun, nur weil man es so macht.
Ich putze nicht jedes Jahr alle Zimmer, sondern nur die Räume, die es nötig haben, und zwar nicht unbedingt im Frühjahr, sondern ebenso in den anderen Jahreszeiten.
Ich putze nicht jede Woche die ganze Wohnung, weil man einmal pro Woche putzt, sondern dann, wenn ich es als notwendig erachte. Das kann einmal alle drei Tage sein, aber auch einmal erst nach zehn oder vierzehn Tagen wieder.

Lassen wir uns nicht von Normen, Regeln und Konventionen bestimmen! Wir entscheiden in jedem Augenblick neu über unser Handeln, über unser Leben, so wie wir es gerade spüren und als richtig erachten.

Und nicht zu vergessen: Seien wir lieb zu uns selbst! Wenn die Wetterprognosen nicht so fantastisch für die ganze kommende Woche gewesen wären, hätte ich am Sonntag den Sonnenschein wohl für eine Wanderung genutzt und das Putzen auf den nächsten Regentag verschoben :mrgreen:

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Der Tiger und der Fuchs

Eine persische Geschichte von Sa’di
Illustration: Jakob Aerne

Illustration Geschichte von Sa'di

Ein Mann war unterwegs im Wald und entdeckte einen Fuchs, der keine Beine mehr hatte. Während er sich noch wunderte, dass das Tier überhaupt überleben konnte, sah er einen Tiger mit einem gerissenen Wild. Nachdem er sich satt gefressen hatte, machte er sich davon und überliess dem Fuchs den Rest.
Der Mann staunte über die Güte Gottes und sagte sich: „Wenn der Herr den Fuchs ernährt, so wird er auch für mich sorgen.“ Er setzte sich und ruhte, viele Tage lang, aber nichts geschah. Als der Mann am Verhungern war, hörte er eine Stimme: „Du da, auf dem falschen Weg! Öffne deine Augen für die Wahrheit: Handle wie der Tiger und nimm dir nicht den behinderten Fuchs zum Vorbild!“
So erhob sich der Mann und ging seinen Weg. Bald begegnete er einem frierenden kleinen Mädchen, es zitterte in seinem dünnen Kleid und sah hungrig und hoffnungslos aus. Zornig rief der Mann zu Gott: „Warum lässt du das zu? Warum tust du nichts dagegen?“
Eine ganze Weile schwieg Gott. Dann antwortete er: „Ich habe doch etwas dagegen getan. Ich habe dich geschaffen.“

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Das letzte Glück

In meiner Nachbarschaft wohnte ein älteres Ehepaar, sie eine unternehmungslustige Frau, mit der ich mich oft über den Gartenzaun hinweg lange unterhielt, er ein zurückgezogener Eigenbrötler, der nie ein Wort über seinen trockenen Gruss hinaus verlor.
Sie starb letztes Jahr und liess ihn allein zurück, ohne Freunde, praktisch ohne soziale Kontakte. Nur eine Familie, mit der schon vorher eine Bekanntschaft bestanden hatte, lud nun den alleinstehenden Mann immer wieder einmal zum Essen ein oder nahm ihn mit auf einen Ausflug. Bis der Eigenbrötler sich ausgerechnet diesen Menschen gegenüber in einer völlig banalen Angelegenheit hinterhältig und gemein verhielt, worauf diese den Kontakt zu ihm abbrachen.
Doch nach ein paar Monaten – nachdem der Zorn und die Enttäuschung verflogen waren und das Mitgefühl für den einsamen Mann wieder die Oberhand gewann – unternahmen sie mit ihm wieder einen Ausflug, an einem sonnigen Tag, in eine landschaftlich reizvolle Gegend. Am Abend bedankte sich der Mann herzlich und sagte, das sei einer der schönsten Tage seines Lebens gewesen.
In der Nacht verstarb er friedlich.

Wie wichtig manchmal ein Akt der Nächstenliebe sein kann… Verschieben wir ihn nie auf morgen.

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Ethik und Moral, Normen und Regeln

Gebote, Verbote, Normen und Regeln sind nicht sinnlos: Sie hindern das Individuum daran, sein Ego hemmungslos walten zu lassen, und ermöglichen erst das Zusammenleben in einer Familie, Sippe, Stadt, Nation – in jeder Gemeinschaft.
Wir müssen uns jedoch bewusst sein, dass alle diese Vorschriften zeit- und ortsabhängig sind und nicht einem für alle Ewigkeit und die ganze Welt gültigen, sakrosankten Gesetz entsprechen. Auch was wir als Ethik und Moral bezeichnen ist nicht minder auf Region und Epoche beschränkt: So galt (und gilt) beispielsweise die Blutrache in gewissen Gegenden als legitim, gar als ehrbare Pflicht, während wir in Westeuropa sie heute als eine barbarische Sitte verurteilen.
Als spirituell Suchende, deren Ziel es ist, das Ego zu überwinden, dürfen und sollen wir auch die „allgemein anerkannte“ Ethik und Moral, die in Kraft stehenden Gebote und Verbote, die ausgesprochenen oder stillschweigend festgeschriebenen Normen und Regeln hinterfragen. Unser einziger Gesetzgeber, unser alleiniger Richter soll unsere innere Stimme sein, die Stimme unserer Seele, die weiss, welches Verhalten im jeweiligen Augenblick für uns und unsere Mitmenschen das „richtige“ ist.

Dazu noch eine Geschichte aus Indien:

Ein spiritueller Meister war mit seinen Schülern auf einem offenen Ochsenkarren unterwegs. Er wollte sich etwas ausruhen und legte sich hin, nachdem er den Jüngern aufgetragen hatte: „Passt gut auf, wenn wegen der holprigen Landstrasse etwas vom Wagen fallen sollte.“
Als er nach einer Weile aufwachte und um etwas zu trinken bat, teilten die Schüler ihm mit, der Wasserbehälter sei hinunter gefallen. Der Meister schimpfte mit ihnen, aber sie erwiderten: „Wir haben aufgepasst! Es passierte genau an der letzten Weggabelung.“
Geduldig erklärte ihnen der Meister, wenn etwas hinunterfalle, sollten sie es aufheben, und legte sich wieder schlafen. Nach kurzer Zeit wachte er wegen eines fürchterlichen Gestanks auf: Die Jünger hatten den Mist des Ochsen aufgehoben und auf den Karren geladen!
Nun erstellte der Meister eine Liste mit allem Wichtigen, das sich auf dem Wagen befand und nicht verloren gehen dürfe, übergab das Schriftstück seinen Schülern und schlief erneut ein.
Als der Karren später in ein tiefes Schlagloch fuhr, fiel der Meister hinunter auf die Strasse. Die Schüler schauten auf die Liste – und weil „Meister“ nicht darauf stand, liessen sie ihn liegen und fuhren ohne ihn weiter.

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„Richtiges“ Handeln

Im Anschluss und als Ergänzung zum vorangehenden Text vom 2. Februar 2010, will ich heute die Frage nochmals aufgreifen: Wie sollen wir handeln? Woher wissen wir, ob unsere Taten im Einklang mit dem Höheren (Göttlichen) Willen sind oder nicht?

Niemand kann uns das mit Gewissheit sagen – ausser wir glauben bedingungslos und überzeugt einer der Religionen (oder der Kirchen) und befolgen blind deren Gebote und Verbote als vermeintlichen Ausdruck des Göttlichen Willens. Doch selbst dann gibt es unzählige Fälle und Situationen, über welche die heiligen Schriften nichts aussagen oder verschiedene Interpretationen ermöglichen. So sind wir mit unserer Unsicherheit wiederum allein gelassen. Wer sagt uns dann, wie handeln? Wie erkennen wir den Höheren Willen?

Ganz einfach: Das Göttliche ist ja auch in mir! In meiner Seele ist seine Wahrheit verborgen. Nach dem Göttlichen Willen handeln, bedeutet deshalb, das zu tun, was ich in mir als richtig spüre, also mir selbst vertrauen.

Aber dürfen wir allen Ernstes davon ausgehen, dass wir dann immer richtig handeln? Nur zu gut wissen wir, wie leicht wir uns verführen lassen von unserer Bequemlichkeit, unserem Hang, den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen, unserem Widerwillen gegenüber bestimmten Dingen, unseren unersättlichen Begierden, unseren Ängsten – kurz: von allem, was unser Ego bildet.

Machen wir uns wieder einmal bewusst, dass wir auf dieser Welt sind, um zu lernen und uns zu entwickeln, und dass das Leben selbst unser Lehrer ist. Es lenkt uns nach dem Prinzip von „learning by doing“ (Lernen durch Tun) und „trial and error“ (Versuch und Irrtum).
Wie wir auch immer handeln, ob von unserer Seele geführt oder durch unser Ego verführt: Aus den Konsequenzen lernen wir – immer, wenn nicht heute, dann halt morgen. Wir bekommen immer wieder eine neue Chance.
Es ist folglich in jedem Fall gut, auf uns selbst zu hören und das zu tun, was wir spüren. Genau betrachtet, haben wir doch gar keine andere Möglichkeit!
In diesem Sinne kann uns bei einer Entscheidungsfindung auch die Erwägung helfen, ob eine Handlungsweise unsere innere Entwicklung fördert oder nicht. Denn über alles gesehen ist das Ziel des Lebens die Evolution des Bewusstseins; das bedeutet, dass jeder Fortschritt in diese Richtung im Einklang mit dem Höheren Willen steht.

Entscheidend dabei ist, die Angst vor den Konsequenzen gänzlich zu verlieren: Das gelingt uns, wenn wir erstens darauf vertrauen, dass es keine Fehler gibt, sondern nur weiterführende Erfahrungen; zweitens durch unser Urvertrauen und unseren Gleichmut, sodass wir alles annehmen, was uns auch zufällt; und drittens dank unserer Überzeugung, dass die Göttliche Barmherzigkeit nur das Gute für uns will.

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Stimme der Seele oder Stimme des Ego?

Manchmal haben wir das Gefühl, keine Wahl zu haben – oder in etwas „getrieben“ zu werden, dem wir uns nicht entziehen können. Dahinter steckt entweder die Stimme der Seele oder die Stimme des Ego. Beide können uns das Gefühl vermitteln, „etwas“ in uns habe entschieden oder uns gänzlich ohne nachzudenken – spontan – handeln lassen. Es ist nicht immer einfach herauszufinden, ob es unsere Seele ist oder das Ego, und darüber nachsinnen hilft meistens nicht: Folgen wir der wahren inneren Stimme, brauchen wir uns keine Gedanken darüber zu machen, denn wir handeln, wie es gut für uns ist; treibt uns hingegen das Ego an, so ist es listig genug, sich als Höheres zu tarnen und uns tausend Begründungen und Rechtfertigungen für unser Verhalten unterzujubeln.

Manchmal erkennen wir die Motivation unserer Tat erst zu einem späteren Zeitpunkt – teilweise viel, viel später, Tage, Wochen oder gar Jahre danach! Dann lernen wir etwas daraus und vielleicht spüren wir bei der nächsten ähnlichen Situation besser, ob es unser Ego ist, das mit uns spricht, oder unsere Seele.
Sofern es unsere Seele ist, die uns zu einer Handlung treibt, entspricht es dem Höheren Willen und dient der Erfüllung des Göttlichen Plans; es kann sein, dass wir selbst dabei nur die Rolle eines „Werkzeugs“ spielen, das wirkliche „Ziel der Aktion“ ein anderer Mensch ist. Wenn wir auf unser Leben zurückblicken, finden wir in der Regel mehrere Begebenheiten, bei denen wir in eine bestimmte Situation oder Handlung „getrieben“ wurden, damit sich für einen Menschen aus unserem Umfeld etwas bewegte; im damaligen Zeitpunkt verstanden wir vielleicht nicht, warum uns etwas Bestimmtes widerfuhr oder wir in einer Weise handelten, die uns fremd war, doch aus der zeitlichen Entfernung und nachdem wir die „Fortsetzung der Geschichte“ erlebt oder erfahren haben, wird uns klar, welche Rolle wir zu spielen hatten.

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Karma-Yoga im Zen

Immer tun, was gerade zu tun ist, ohne eine Tätigkeit als wichtiger als die andere zu werten und keine der anderen vorzuziehen, ist nicht eine ausschliessliche Forderung des Karma-Yoga. Wie uns die folgende kurze Zen-Geschichte lehrt:

Ein Mönch sagte zum Meister Joshu: „Ich bin soeben in das Kloster eingetreten. Bitte unterweise mich!“
„Hast du dein Reis-Porridge gegessen?“, fragte Joshu.
„Ja“, antwortete der Mönch.
„Dann geh und wasche deine Schüssel“, sagte Joshu.

Das wäre doch ein guter Vorsatz für das noch junge Jahr!

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